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"Alles so schön bunt hier", stellte Nina Hagen Ende der 70er Jahre in ihrem Song "TV-Glotzer" fest. Was sie damals mit dem TV-Programm in Farbe meinte, galt auch für Fahrzeuge und ihre Armaturen.
Die 80er Jahre waren ein mehr als spezielles Jahrzehnt. Kühles Neonlicht und grauer Beton dominierten in der Architektur und den kreativen Köpfen. Menschen der 80er wollten Digitaluhren und einen eigenen Heimcomputer haben. Metallische Maschinenstimmen auf Disketten heuchelten eine künstliche Intelligenz vor, die heute von jeder Küchenmaschine in den Schatten gestellt wird.
Audi, Opel und einige andere waren mutig genug und schwammen auf der neuen Welle mit. Im Audi Quattro kam für das Modelljahr 1983 die erste Generation des LCD Tachos. Der hat sogar mit einem gesprochen. Für einige Topmodelle bot Rüsselsheim zu dieser Zeit ebenfalls ein „digitales“ Armaturenbrett an. Im Kadett GT/E und GSi, im Monza und selten auch im Senator B blickten die faszinierten Käufer auf bunte Displays, in denen Drehzahl und Geschwindigkeit in leuchtenden Ziffern und Balken angezeigt wurden.
Die neuartigen Kombiinstrumente waren mit LCD (Liquid Cristal Display) Einheiten bestückt. Je nachdem, welche Spannung man an die Flüssigkristalle anlegte, änderte sich ihre Orientierung. Das beeinflusste die Farbe einer dahinter geschalteten ordinären Glühlampe.
So wie ein Klappzahlenwecker eine Digitaluhr vorgaukeln sollte, wurde uns hier eine neue Technik verkauft, die eigentlich nur analoge Messwerte in bunten Leuchtflächen darstellte. Das war kein technisches Meisterwerk, aber es war im Automobil etwas völlig Neues und wurde gleichermaßen beklatscht wie belächelt.
Die meisten Käufer konnten und wollten sich damals nicht daran gewöhnen.