In seiner Cars-Serie widmete sich Andy Warhol zum ersten Mal einem Industrieprodukt europäischer Herkunft: Mercedes-Benz Foto: petersen.org
Auch ein Kunstwerk: Und so sieht der auch im Petersen Museum ausgestellter 1937er W125 Mercedes tatsächlich aus. Foto: petersen.org
Grand Prix mit dem W196 von 1954 - Ja große, hohe Preise würde das Warhol-Bild sicher auch erzielen. Wenn es zu verkaufen wäre. Das Warhol-Bild davon noch bis Januar 2023 im Petersen Museum Los Angeles zu sehen. Foto: petersen.org
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"Mercedes-Cars" von Andy Warhol in Los Angeles
Bis Januar 2023 können Besucher des Petersen Automotive Museums in Los Angeles einige der hochkarätigsten und wohl bekanntesten Schätze der Mercedes-Benz Art Collection bewundern:
Die Ausstellung „Andy Warhol: Cars – Works from the Mercedes-Benz Art Collection" präsentiert 27 Siebdrucke auf Leinwand und 13 Zeichnungen aus der Bildserie „Cars“.
In den Bildern dokumentierte der Amerikaner mit "russinisch-slowakischen" Wurzeln anhand acht ausgewählter Mercedes-Benz-Typen die Geschichte des Automobils – vom Benz Patent-Motorwagen aus dem Jahr 1886 bis zum 1970 konstruierten C 111.
Im Petersen Automotive Museum – einem der größten Automobilmuseen der Welt – sind die Werke gemeinsam mit fünf der acht von Warhol porträtierten Fahrzeuge zu sehen – unter anderem dem Mercedes-Benz Formel-1-Rennwagen W 196 R mit Stromlinienkarosserie, dem Mercedes-Benz 300 SL Flügeltüren Coupé (W 198) und dem Mercedes-Benz 750-Kilogramm-Formelrennwagen W 125.
Um zu wissen, dass Andy Warhol ein wichtiger amerikanischer Künstler, Filmemacher, Verleger sowie Mitbegründer und bedeutender Vertreter der amerikanischen Pop Art war, reicht durchschnittliche Halbbildung. Doch wem ist wohl bekannt, dass Warhol eine seiner letzten zusammenhängenden Werkgruppen vor seinem Tod einer deutschen Autoikone widmete? Wohl nur den wenigsten.
Doch zur Jahreswende 1986/87 schuf der Künstler im Auftrag der damaligen Daimler-Benz AG anlässlich des 100. Geburtstags des Automobils die Serie „Cars". Ursprünglich waren 80 Bilder mit 20 Automodellen aus acht verschiedenen Jahrzehnten geplant, von denen aber nur 36 Siebdrucke auf Leinwand und 13 Zeichnungen fertiggestellt wurden. Bis heute sind 30 Siebdruckbilder und die Zeichnungen der Serie im Besitz der Mercedes-Benz Art Collection.
In seiner Cars-Serie widmete sich Andy Warhol zum ersten Mal einem Industrieprodukt europäischer Herkunft.
Nach den „Coca-Cola Bottles", den „Campbell’s Soup Cans" oder den Dollar-Noten, die den Amerikaner in den 1960er Jahren berühmt machen, stand nun ein Marken-Mythos der deutschen Automobilgeschichte im Fokus seiner Kunst.
Weitere Infos und Tickets unter www.Petersen.org/warhol