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Ein Nachruf von Jochen von Osterroth:
Der TH-Absolvent Hans Mezger, am 18. November 1929 in Ottmarsheim bei Ludwigsburg geboren, wollte unbedingt bei Porsche anfangen, musste aber als Maschinenbauer zunächst in der Dieselmotoren-Entwicklung anfangen. Nach diesem Porsche-Traktoren-Studium hatte er es unter Ferdinand Piech bald bis zum Leiter der neugeschaffenen Abteilung „Konstruktion Rennfahrzeuge“ geschafft.
Mezger hatte nicht nur den Basis-Motor des 911ers kreiert, sondern galt auch als Vater aller berühmten Rennmotoren des Hauses und wirkte entscheidend auch an den Fahrzeug-Konstruktionen mit. Man denke nur an den 917er mit allen Varianten vom 917 LH, 4,5-Liter, bis zum 917/10 k, 5.0 Turbo, dem Siegerfahrzeug der CanAm-Serie 1972.
Auch als Leichtbau-Guru war Mezger gefragt und so ließ er beispielsweise das CanAm-Auto mit Beryllium-Bremsscheiben bestücken, Preis pro Scheibe: 1000 Dollar. Aluminium, Titan und Magnesium sowie spezielle Kunststoffe dominierten bei seinen Material-Zusammensetzungen.
Mezger prägte damals den Leitspruch: „Ein nicht unwesentliches Argument für das Engagement im Rennsport stellt letztlich die Tatsache dar, dass es allen direkt oder indirekt Beteiligten – also nicht nur den Rennfahrern – Spaß macht.“ Und so bereitete ihm der Auftrag von TAG-Chef Mansour Ojjeh, für McLaren einen Formel-1-Turbomotor zu entwickeln, besonders viel Spaß. (Übrigens, zu dem TAG-Chef gibt es bald eine hochinteressante Episode aus unserer Audio-Serie "Jochen´s Boxengeflüster"!) Hans: „Einen V6-Turbo mit 1000 PS zur Rennreife zu bringen, hat mich zwar gefordert aber auch befriedigt.“ Kein Wunder bei 25 Siegen in 68 Grands Prix und den Konstrukteurs-Weltmeisterschaften 1984 und 1985!