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„Geht nicht, gibt es nicht!“, mit dieser Losung umreist Hartmut Lehbrink die Karten-Beschaffungs-Aktivitäten des Gymnasiasten und späteren Luftwaffen-Offiziers von Osterroth, selbst bei Formel 1-Rennen in Europa. Osterroths Großonkel Dr. Dr. Walter-Ottendorf-Simrock, früherer Bürgermeister von Bad Neuenahr, konnte als Schöngeist mit seinen Ehrenkarten für den Nürburgring nichts anfangen. Sein Groß-Neffe und Lehbrink umso mehr!
Als Ehrengast des Eifelrennens 1963 und in den Folgejahren, war man bald Insider. So verewigte sich das Lotus-Team von Colin Chapman mit Jim Clark, Mike Spence und Peter Arundell 1964 in einer seiner vielen Rennalben. Da meinte der berühmte englische Journalist Denis Jenkinson: „Dich sehe ich ja bei vielen Rennen zusammen mit den Fahrern, für wen schreibst du eigentlich?“ Osterroths ehrliche Antwort: „Für niemand, aber das kann ja noch werden.“ Nur wenige Jahre später war von Osterroth deutschsprachiger Repräsentant im Vorstand der IRPA (International Racing Press Association) und Jenkinson sein britischer Kollege. Osterroths breitgefächertes Arbeitsspektrum im internationalen Motorsport beschränkte sich nicht nur auf den Journalismus, so hielt er auch Fahrern wie Keke Rosberg, Didier Pironi oder seinem WG-Genossen Harald Ertl die Steigbügel in die Formel 1. Als Mitglied der „FIA Press Commission“, gleichzeitig aber auch für Bernie Ecclestone tätig, waren Konflikt-Situationen vorprogrammiert.
Mit dem Dreimast-Schoner von Jochen Mass über den Atlantik oder als Copilot eines kleinen Sportflugzeugs von England über Grönland zu den nordamerikanischen Grand Prix unterwegs, fehlte es nicht an kritischen Situationen. Ganz zu schweigen von der ersten Himalaya-Rallye, die auf heftige Proteste militanter Sikhs in Indien stieß und deshalb unter Beschuss geriet. Osterroth: „Wenn man schon eine Schlinge um den Hals hat, um aufgehängt zu werden, ist man froh, überlebt zu haben.“ „Heute wurden Sie mit Steinen empfangen, beim nächsten Mal werden es Blumen sein“, versicherte ihm Premier-Ministerin Indira Ghandi.
Die gleichen Sikhs, die Osterroth ins Nirwana befördern wollten, ermordeten später die Regierungs-Chefin. Außer dem Journalismus koordinierte von Osterroth als Sportchef von Kamei 146 Wettbewerbsfahrzeuge, betreute außerdem die VIP-Gäste der Frankfurter Edel-Flughafen-Disco „Dorian Gray“ und kümmerte sich um die dortigen Formel-1 Parties. Tätig für Becker-Design und zusammen mit Klaus Niedzwiedz für das Camel-Sportsponsoring – für Michael Schumacher, Heinz-Harald Frentzen, Joachim Winkelhock, Otto Rensing und diverse Nachwuchs-Piloten – blieb das Thema Freizeit völlig auf der Strecke. So nebenbei kümmerte er sich ja auch noch um eine Welt-Rekordfahrt um die Erde in 29 Tagen.
Jochen von Osterroths Erlebnisse im Motorsport – die hat er seit 1962 auf dem „Tacho“ – mit allen Facetten bis hin zum Formel-1-Teammanager, schildert dieses Buch mit einem Vorwort seines alten Freundes Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck. Gestaltung des Buches: Rainer Rossbach und verlegt von Jörg-Thomas Födisch in der Prova Edition.
Text in deutscher Sprache, 248 Seiten, 418 (!) Abbildungen, 24,0 x 27,5 cm, gebunden mit Hardback, Preis: € 50,00. Bezug über IMD: www.imd-motorsport.de und www.racingwebshop.com