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Die 31. TechnoClassica 2019
Seit vielen Jahren belegt die TechnoClassica regelmäßig das gesamte Essener Messegelände mit rund 1.250 Ausstellern aus vielen Ländern. Zu deren Angeboten zählten rund 2.700 Sammlerfahrzeuge und neuerdings viele Youngtimer.
In diesem Jahr waren wieder 1.250 Ausstellern, über 200 Club-Präsentationen und rund 20 offiziellen Ständen internationaler Automobilhersteller. Hier trafen sich die Protagonisten der internationalen Klassikerszene: Enthusiasten, die mit Herz und Verstand für den Erhalt automobilen Kulturgutes sorgen. Sie präsentierten den über 190.000 Besuchern aus 46 Nationen in den neu gestalteten Essener Messehallen das gesamte Spektrum der Klassiker-Welt. Über 2.700 dort zum Kauf angebotene Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge konnten die Gäste bewundern und direkt vor Ort erwerben. Im riesigen Angebot der 12 Messehallen mit der Grugahalle und den vier Freigeländen war für jeden Geschmack und Geldbeutel der passende Klassiker dabei vom erschwinglichen Youngtimer vom Schlage eines Opel Kadett aus dem Jahr 1992 für wenige tausend Euro bis hin zu Ferraris im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Die Techno-Classica wurde damit erneut gerecht: Für die Aussteller aus mehr als 30 Nationen war sie auch im Jubiläumsjahr Garant für gute Geschäfte. Das gilt nicht nur für den Fahrzeughandel, sondern auch für die anderen Ausstellungsbereiche wie Kunst, Automobilia, Modellautos und Literatur.
Die Vielzahl der „Verkauft“-Schilder an den Fahrzeugen aller Preisklassen zeigte, dass mit der Techno-Classica die Zeit des Abwartens vorbei war. Vielleich lag es an dem gutem Frühlingswetter in Essen.
Geschäftsführer des niederländischen Handelsprofis „Gallery Aaldering“, hatte bereits am Messe-Samstag neun Preziosen im sechsstelligen Euro-Bereich aus seinem Angebot von 30 Oldtimern verkauft; vom Aston Martin DB 4 bis zum Maserati 3500 GT Spider. „Die Käufer sind kritischer geworden. Doch wer seine Automobile zu realistischen Preisen anbietet, findet rasch Abnehmer“, analysierte Aaldering die Situation.Martin Stromberg, Geschäftsführer von Classic Data aus Bochum, desältesten und marktführenden Unternehmens zur Bewertung klassischer Fahrzeuge in Deutschland, bestätigte die Einschätzung: „Der Klassiker-Markt hat nach einem Hype der vergangenen Jahre seit Ende 2017 begonnen, sich zu beruhigen und ist wieder berechenbarer geworden, er hat sich auf hohem Niveau konsolidiert.“ Von guten Verkaufsergebnissen berichteten international renommierte Händler wie Eberhard Thiesen aus Hamburg, Gerhard Wolf, Geschäftsführer von „Auto Toy Store“ in Starnberg oder Anton van Dyke, Chef von „Classic Park“ in den Niederlanden.
Für Jonathan Kaiser, Chef von Sports Classics London, Geneva, Kuwait, Abu Dhabi war der Auftritt seines Unternehmens eine gelungene Techno-Classica-Premiere: Sechs wertvolle Aston-Martin-Klassiker präsentierte der erfahrene Oldtimer-Händler. Ein perfekt restaurierter Aston Martin DB 5 Convertible ausseinem Angebot wurde prompt von der internationalen Experten- und Journalisten-Jury des Veranstalters S.I.H.A. als „Best of Show“ gekürt.
Für eine Sensation sorgte RM Sotheby’s: Neben der traditionellen Coys-Auktion veranstaltete das weltweit führende Klassiker-Auktionshaus erstmals eine Old- und Youngtimer-Versteigerung in Deutschland. Von den angebotenen 229 Sammlerautomobilen fanden 86 Prozent während der zweitägigen Auktion neue Besitzer. Der Gesamtumsatz von 18,7 Millionen Euro beeindruckte genauso wie der Preis von 2,25 Millionen Euro für das teuerste Fahrzeug, ein Mercedes-Benz 540 K Cabriolet A aus dem Jahr 1937.
Welchen Stellenwert die Automobilhersteller der Techno-Classica beimessen, verdeutlichen gleich drei große Marken mit Neuheiten-Premieren auf der Klassik-Messe: Volvo zeigte erstmals die neue S60-Premium-Limousine der deutschen Öffentlichkeit –neben einer Auswahl von historischen Limousinen aus 90 Jahren Volvo-Geschichte. Alfa Romeo enthüllte als Deutschland-Premiere einen von auf zehn Exemplare limitierten Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio Racing in Formel-1-Teamfarben. Jaguar Land Rover Classics feierte gar eine Europa-Premiere: Erstmals zeigten die Briten den Jaguar E-Type Zero mit Elektroantrieb auf dem Kontinent, basierend auf einem klassischen Jaguar E-Type aus den 1960er-Jahren.
Mercedes-Benz Classic, beispielsweise überraschte mit einer Ausstellung von sechs Exemplaren des Forschungs- und Rekordfahrzeugs C 111, ein bislang einmaliger Aufmarsch. Auch hier gab es eine kleine Sensation: Ein unrestaurierter Mercedes-Benz-300-SL-Scheunenfund aus dem Angebot von Mercedes-Benz All Time Stars wurde vom Stand weg sofort verkauft.
Sascha Oliver Neumann, Sprecher von Volkswagen Classic, kommentiert den Auftritt der Wolfsburger mit knappen Worten: „Volkswagen als größter Automobilhersteller der Welt präsentiert seine Historie unter dem Motto „Die Welt der Volkswagen Klassiker“ der dafür prädestinierte Ort ist die Weltmesse Techno-Classica.“
Neben Handel- und Industrie-Präsentationen, zählten auch die Auftritte internationaler Klassiker-Clubs traditionell zu den Hauptattraktionen der Klassik-Weltmesse: Rund 200 Oldtimer- und Markenclubs präsentierten sich und ihre Dienstleistungen 2019 auf meist faszinierend gestalteten Ständen, oft mit bühnenreif nachgestellten Szenen aus der Auto-Historie. Mit besonders viel Herzblut gestalteten die Oldtimerfreunde Dortmund ihren Stand als Hafenkneipe „Zur letzten Rettung“ –dafür heimsten sie den Pokal für den besten Clubstand der Messe ein. Erstmals präsentierte sich auch der 160.000 Mitglieder zählende Porsche Club of America auf der Techno-Classica, weiteres Indiz für die Internationalität der Klassik-Messe, zumal viele US-Clubmitglieder den Wunsch hegen, die Techno-Classica Essen zu besuchen.
Doch die Klassik-Messe ist für die Clubs der wichtigste Jahrestreffpunkt: Hier können wir unsere geplanten politischen Aktivitäten mit Entscheidungsträgern aus der Klassik-Szene koordinieren.
Modellautos, Kunst, Auto-Literatur mit neuen Buchpräsentationen und Autogrammstunden, Klassik-Dienstleistungen, Ersatzteile oder auch Informationen über kommende Oldtimer-Events. Auf der Klassikmesse gibt es nichts, was es nicht gibt. Deshalb freuen sich Enthusiasten schon auf die 32. Auflage der Techno-Classica Essen: Sie findet vom 25. bis 29. März 2020 statt.